Wir verlieren uns doch alle manchmal ein bisschen selbst

Ich sitze gerade in San Francisco, es ist noch früh und neben mir schläft meine beste Freundin. Ich habe eine Weile nichts gepostet weil ich hundert Gründe dafür hatte es nicht zu tun. „Keine Zeit“ natürlich. Zu viel zu tun, ich bin gerade am umziehen, ich muss mich erst eingewöhnen, ich muss derzeit so viel arbeiten, mir fehlt die Energie, die Inspiration… blablabla

Um ehrlich zu sein hab ich die letzte Zeit nur wenig das gelebt wovon ich spreche. Ich hab mich auch ein bisschen selbst verloren. Ich hab mir selbst nicht gut getan, mit meinen Entscheidungen, meinen Gewohnheiten und denen Dingen in die ich meine Zeit und Energie gesteckt habe, so lange, bis von beidem nichts für mich übrig war.

Meine beste Freundin und ich erleben gerade eine wundervolle Reise und Zeichen all den Eindrücken und Abenteuern und aufregenden Momenten, sind da doch endlich wieder die Momente für mich. Momente, in denen ich darüber nachdenke was ich eigentlich will. Wer ich sein will. Was ich tun will. Und was ich geben will. Ja ich hatte mich ein wenig selbst verloren was vor allem daran lag, dass ich mein Herz verloren hatte. Wie willst mit deinem Kopf bei dir sein wenn sich dein Herz irgendwie außerhalb deines Körpers befindet. Plötzlich geht es nicht mehr um Dich selbst.

Es war eine Zeit die mir so viele Erfahrungen geschenkt hat. Die Erfahrung, was es bedeutet verliebt zu sein und geliebt zu werden. Wieder einmal die Erfahrung, etwas zu verlieren wovon ich dachte ich hätte einen Anspruch darauf. Die Erfahrung, dass das Leben einen Rythmus hat.. wie Wellen, die kommen und gehen. Es ist nicht statisch. Die Erfarung, zu sehen was passiert wenn ich mich selbst vernachlässige.

Ich könnte nun traurig sein, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Verlust, Kummer, Schmerz… doch ich denke, es ist wundervoll. Wir sind Menschen, wir sind hier auf dieser Erde, um uns selbst zu erfahren. Um zu erfahren, wer wir sind. Und nein wir sind nicht das ganze Jahr über Sonnenschein und gute Laune und positive vibes. Gute Tage kann es nur deswegen geben weil es auch schlechte gibt. Wie willst du die Dinge erkennen die Dir gut tun wenn du nie erlebt hast die Dir weh tun. Ich denke, der Grund warum es uns schlecht geht ist der menschliche Wille, gute Zeiten sollen niemals enden und der Glaube, schlechte Zeiten würden niemals vorbei gehen. Alles, geht vorbei. Jede Welle schwimmt zurück ins Meer und bald darauf kommt wieder eine neue.

Was ich über mich selbst gelernt habe in dieser Zeit ist, die „schlechten“ Tage zu würdigen. Mir zu erlauben, dass es mir schlecht gehen darf. Dass ich damit sein darf, damit leben darf, mit dem Schmerz essen und atmen darf, dass ich ihn annehmen darf und, dass er da sein darf. Weil er dazu gehört. Dass ich dankbar dafür sein darf, weil es mir einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig ich für mein eigenes Leben bin. Wie wichtig es ist, sich selbst nicht zu vernachlässigen. Und das ich selbst, der wichtigste Mensch in meinem Leben bin und es verdiene, mich selbst zu behandeln. Ja ich bin dankbar auch für diese Zeit. Diesen Morgen und das Gefühl beim Schreiben dieser Zeilen. Das Gefühl, mich Stück für Stück selbst zurück zu gewinnen.

Give yourself time.

To grow, to rest, to think, to cry, to love.

Don’t rush it. Life isn’t there to understand it in one day, but to LIVE it, day by day.

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