AlltagsPsychologie

Positiv denken – Wieso Du es (noch) nicht automatisch tust

Vom „positiven“ Lifestyle hört man derzeit gefühlt überall, jeder will Dir erklären, wie‘s geht. Aber wieso müssen wir das eigentlich erst lernen?

Kleiner Exkurs, als wir Menschen uns noch Homosapiens nannten, Sammler, Jäger, Säbelzahntiger noch im Trend lagen, hätten wir es auf dieser Erde nicht weit gebracht, wenn wir ständig mit einer rosaroten love, peace and harmony Brille durch die Gegend gelaufen wären.
Wir mussten ziemlich oft darauf gefasst sein, dass hinter der nächsten Höhle irgendetwas darauf wartet uns zu fressen.
Was evolutionstechnisch gut gemeint war, hat bis heute dazu geführt, dass wir immer noch in Negativmustern denken. Sprich von Natur aus ziemliche Skeptiker sind.
Wir sind also ständig auf der Suche nach Dingen die schlecht sind.
Heute sind es keine Säbelzahntiger mehr die schlecht sind und uns somit stressen, es sind so krasse Dinge wie… Stau, schlechtes Wetter, die Bahn hat Verspätung, der Kunde ist unfreundlich, mein Chef schenkt mir nicht genug Anerkennung, mein Partner liebt mich nicht genug, der Friseur hat meine Haare versaut, die Welt ist so ungerecht und ich habe mir Kaffee über die neue Bluse geschüttet. WAS KOMMT ALS NÄCHSTES? 

Unser Programm ist also ständig darauf aus nach Problemen, Ängsten und Sorgen zu suchen. Warum sonst schalten wir den Fernseher ein und gucken Nachrichten wenn alles was darin geboten wird, Hiobsbotschaften sind. Ein Wunder, dass die Welt noch nicht unter gegangen ist. Krankheit, Hunger, Tod. Jeden Tag. Der Verbraucher bekommt eben, was er gerne konsumiert.

Bei manchen Menschen erweckt es sogar den Eindruck, als hätten Sie keinen guten Tag wenn Sie sich nicht mindestens einmal über etwas beschweren konnten. Und sei es nur der unverschämte Fummel von Henriette, dem Flittchen aus der Personalabteilung.

Naja so weit so gut. Unsere Spezies findet also unbewusst einen enormen Gefallen daran, besonders die Dinge zu fokussieren, die fehlen. Die schlecht sind. Die sie gern anders hätten. Die ungerecht, unfair und falsch sind.

Die „Grundeinstellung“ unseres Gehirns, ist also erstmal „skeptisch“ bis „chronisch nörglerisch.“
Das Problem an dem Ganzen ist jetzt: Jede neue Information, Erfahrung, Situation, alles was uns passiert wird von unserem Bewusstsein, unserem Großhirn auf dieselbe Art und Weise verarbeitet und aufgenommen, wie die, die in unserem Langzeitsystem, unserem Cortex gespeichert ist.
Ist in unserem System also „prinzipiell erst mal Nörgeln“ kodiert, ist unsere erste Reaktion auf einen neuen Reiz oder Information – Nörgeln. Das suchen wir uns nicht bewusst aus! Das ist die natürliche Reaktion auf den Reiz der uns stresst (mein Freund schreibt nicht zurück). Im Nachhinein wissen wir meistens, dass wir uns nicht hätten aufregen oder ärgern müssen, aber oft hört man nach solchen Momenten „Ich konnte nicht anders“.

Wenn Dir bis hierhin lesen noch nicht die Lust vergangen ist, kommt jetzt das Gute an der ganzen Sache.
Das Programm das in deinem Cortex gespeichert ist, mit dem du all die neuen Reize deiner Umwelt aufnimmst, ist nicht das System das für immer in Stein gemeißelt ist.
Du kannst es verändern.
Exkurs im Exkurs, erinnerst du dich daran, wie anstrengend das Autofahren am Anfang war?
Lenken, kuppeln, blinken, ups das war der Scheibenwischer, Fahrradfahrer am Leben lassen und wie komme ich eigentlich in die Lücke, Heulen, neuen Parkplatz suchen und so weiter…
Im Gegensatz zum Autofahren heute… lenken, Sprachnachricht, Hotdog essen, die Ampel war noch gelb, mit allen Insassen lebend am Ziel ankommen ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben…
Autofahren ist mittlerweile zu einem Automatismus geworden, der vom anfangs mühsamen Lernprozess, in dem dein Großhirn, also dein Kurzzeitgedächtnis permanent am arbeiten war, in dein Langzeitgedächtnis übergegangen.

Genauso wie Du das Autofahren zu einer Selbstverständlichkeit gemacht hast, in dem Du es immer wieder geübt hast, kannst du dir ebenso eine andere, eine neue, eine POSITIVE Art, dein Hirn denken zu lassen, aneignen.

Sätze wie „nimm‘s positiv“ in einer Situation in der Du gern mit Gegenständen werfen würdest sind da am Anfang relativ genauso realistisch wie die Erwartungshaltung dich das 1. Mal in deinem Leben ans Klavier zu setzen und Beethovens 9. Sinfonie zu spielen.
Du hast Jahre damit verbracht auf eine bestimmte Art und Weise zu denken, Du wirst Sie nicht von heute auf morgen verändern und auch der Wille allein dafür ist nicht ausreichend.

Wenn Du gut in einer Sportart sein möchtest, gehst du trainieren. Wenn du eine neue Sprache lernen möchtest, lernst zu Vokabeln. Von heute auf morgen mit einer positiven Attitude durch die Welt zu laufen, weil das irgendwie gerade in ist, wird nicht funktionieren. Höchstens vielleicht wenn dein Grundsatz „Happy Wife – Happy Life“ ist… aber darüber hinaus musst du dein Denken ebenso darauf trainieren wie jeden anderen Aspekt in deinem Leben, indem du Erfolgreich sein möchtest. 

So nun endlich zur Quintessenz.
Das Faszinierende an unserem Gehirn ist, dass es „plastisch“ ist. Das heißt, es passt sich immer wieder neuen Umgebungen und Anforderungen an und merkt sich, welche Verbindungen häufiger genutzt werden und baut diese „Streckennetze“ dementsprechend besser aus, verstärkt Sie und fügt sogar neue Verbindungen hinzu. 
Du kannst dir das ganze Vorstellen wie ein Verkehrssystem.
Straßen die häufig befahren werden (ich reg mich über Kollegin XY auf), sind besser ausgebaut als solche, die nur hin und wieder in Gebrauch sind und quasi nur als Trampelpfad dienen.

Kaum eine andere Emotion stimuliert unser Gehirn so sehr wie Dankbarkeit, bzw. verhilft uns dabei genau diese neuronalen Verbindungen herzustellen, die unserem Hirn ein positives Denkmuster einspielen.
Dankbarkeit kostet dich keinen Cent. Du brauchst keine Mitgliedschaft als Karteileiche in irgendeinem Studio, du brauchst keinen Coach, keinen Mentor, keinen Lehrer, keine YouTube Videos, keinen Partner, kein Haustier und auch nicht das neue Kleid um ein Gefühl von Dankbarkeit zu empfinden. 

…wenn du dich darin übst.

Jetzt sagst du vielleicht, „Ja Moment, halt stopp, ich bin aber doch ein dankbarer Mensch! Und super dankbar für meine Gesundheit und meine Familie.“
Das ist schön für Dich. Wie oft denkst du aktiv an Menschen, Lebensumstände, deine Gesundheit, der Tatsache, dass du hier sitzt und in der Lage bist diesen Artikel zu lesen? Wie oft machst du dir diese Dankbarkeit bewusst? Indem du Sie dir z.B. aufschreibst? In Stichpunkten. In einzelnen Wörtern meinetwegen.

  • Aufschreiben, weil unser Gehirn dadurch besser lernt und Wir Dinge dadurch intensiver verinnerlichen.

Dankbare Mensch sind erwiesener Maßen seltener krank, stressresistenter, emotional stärker, leistungsfähiger und im allgemeinen zufriedener mit ihrem Leben.
Du musst nicht Meghan Markle heißen um Dankbarkeit zu empfinden, Du musst auch nicht erst im Lotto gewinnen oder dir eine bestimmte Sache leisten können.
Es reicht schon, dir vor Augen zu führen wie reich du eigentlich mit dem was du hast, vom Leben beschenkt worden bist. Ob es deine Beine sind die dich tragen. Deine Augen die es dir ermöglichen die Welt zu bestaunen. Deine Nase die dich den Menschen riechen lässt den Du liebst. Deine Stimme, die es dir ermöglicht dich mitzuteilen. Du hast so viele Gründe, um einmal am Tag Dankbarkeit zu empfinden. 

Wenn Du jetzt also den äußerst mühsamen Schritt wagst, Ironie Off, dir einmal am Tag aktiv bewusst zu machen, was diese Gründe sind, wird dein Gehirn sich nach einer bestimmten Zeit (In etwa 66 Tage) daranmachen, diese Denkweise als deine alltägliche anzunehmen.
Du erschaffst Dir, im wahrsten Sinne des Wortes, dein eigenes Glück. (wenn du nicht nach 4 Tagen wieder damit aufhörst) 

Es ist tatsächlich keine Esoterik, sondern Logik ☺
Hat dein Gehirn einmal die „positive“ Art zu denken, als die eigene/natürliche anerkannt und die Evolutionstechnische mehr oder minder überschrieben, trifft jeder neue Reiz, jede neue Erfahrung auf eine komplett neue Art und Weise auf Dich ein.

Plötzlich steigerst du Dich nicht mehr so sehr in die Tatsache im Stau zu stehen, plötzlich tangiert es Dich nicht genauso, wenn Dinge nicht nach Plan laufen und Du nimmst es auch immer weniger persönlich, wenn Menschen sich dir gegenüber nicht fair verhalten. 
Denn dein Gehirn ist auf Zufriedenheit gepolt und du lässt dich nicht mehr so schnell aus der Verfassung und in Stress bringen.
Die meisten Dinge haben Vor- UND Nachteile. Aber nicht, dir dein eigenes Glück vor Augen zu führen. Du kannst dabei nur gewinnen.

Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind.

Francis Bacon

5 Kommentare

    • Larisa

      Ich bin überwältigt.
      Es funktioniert!!
      Bitte lest es, denkt um, probiert es, es ändert sich alles, das Leben wird schlb, alles fügt such zusammen!
      Danke Sarah, dss Du mich daran erinnerst.

    • Larisa

      Ich bin überwältigt.
      Es funktioniert!!
      Bitte lest es, denkt um, probiert es, es ändert sich alles, das Leben wird schön, alles fügt sich zusammen!
      Danke Sarah, dss Du mich daran erinnerst. Ich war jetzt in Hamburg , auf einer Städtereise, es stimmte alles, das Wetter, das Hotel, die Reihenfolge der Sehenswürdigkeiten anschauen, Bekanntschsften mschen mit Menschen die einem Tipps gaben,die richtigen Wege nehmen, menschrn, die einem die Wege sufzeugten, msn sollte nur offen für neues sein und spontan und auf die Hinweise-Zeichen hlren, dann ist es perfekt. So im Nachhinein, wenn ich darpber nachdenke, mich erinnere, so find ich es sogar unheimlich, nicht von dieser Welt.Gänsehsut pur.
      Seid offen und achtet auf die Zeichen, bleibt positiv es funktioniert.
      Danke Sarah
      Weiter so. Ich dück Dich

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